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8.5. Konten erstellen

Eine der ersten Aktionen, die ein Administrator zu erledigen hat, wenn er einen neuen Rechner einrichtet, ist das Erstellen von Benutzerkonten. Dies geschieht normalerweise mit dem Befehl adduser, der einen Benutzernamen für den neu zu erstellenden Benutzer als Argument annimmt.
Der Befehl adduser stellt einige Fragen, bevor er ein Konto erstellt, aber seine Benutzung ist ziemlich unkompliziert. Seine Konfigurationsdatei /etc/adduser.conf enthält alle relevanten Einstellungen: sie kann dazu verwendet werden, durch das Erstellen von Benutzervorlagen automatisch eine Quota für jeden neuen Benutzer zu setzen oder den Ort des Benutzerkontos zu ändern; letzteres wird selten gebraucht, erweist sich aber als nützlich, wenn man eine große Zahl von Benutzern hat und zum Beispiel ihre Konten über mehrere Platten aufteilen will. Man kann hiermit auch eine andere Standardshell auswählen.

ZURÜCK ZU DEN GRUNDLAGEN Quota

Der Begriff „Quota“ bezeichnet die Begrenzung der Rechnerressourcen, die ein Benutzer verwenden darf. Es bezieht sich häufig auf den Festplattenplatz.
Bei der Erstellung eines Kontos wird das Home-Verzeichnis des Benutzers mit dem Inhalt der Vorlage /etc/skel/ befüllt. Hierdurch wird dem Benutzer ein Satz von Standardverzeichnissen und Konfigurationsdateien zur Verfügung gestellt.
Manchmal ist es nützlich, einen Benutzer einer Gruppe hinzuzufügen (einer anderen als seiner voreingestellten „Hauptgruppe“), um ihm zusätzliche Berechtigungen zu gewähren. So kann zum Beispiel ein Benutzer, der Mitglied der audio-Gruppe ist, auf Audiogeräte zugreifen (siehe Seitenleiste ZURÜCK ZU DEN GRUNDLAGEN Zugriffsberechtigungen für Geräte). Dies kann durch einen Befehl wie adduser benutzer gruppe erreicht werden.

ZURÜCK ZU DEN GRUNDLAGEN Zugriffsberechtigungen für Geräte

Bei Unix wird jedes Hardware-Peripheriegerät durch eine besondere Datei dargestellt, die gewöhnlich im Verzeichnisbaum unter /dev/ (DEVices) gespeichert ist. Es gibt in Abhängigkeit von der Art des Gerätes zwei besondere Dateien: Dateien des „Zeichenmodus“ und des „Blockmodus“, von denen jede nur eine begrenzte Anzahl von Operationen ermöglicht. Während der Zeichenmodus die Interaktion mit Lese-/Schreiboperationen beschränkt, ermöglicht der Blockmodus auch die Suche innerhalb der verfügbaren Daten. Jede spezielle Datei ist schließlich zwei Zahlen zugeordnet (einer „Haupt“- und einer „Nebenzahl“), die das Gerät für den Kernel in eindeutiger Weise bezeichnen. Eine derartige Datei, die mit dem Befehl mknod erstellt wird, enthält einfach nur einen symbolischen (und menschenfreundlicheren) Namen.
Die Berechtigungen einer besonderen Datei bilden die für den Zugriff auf das Gerät selbst erforderlichen Berechtigungen ab. So hat eine Datei wie zum Beispiel /dev/mixer, die den Audiomixer darstellt, nur Lese-/Schreibberechtigungen für den Root-Benutzer und für Mitglieder der audio-Gruppe. Nur diese Benutzer können den Audiomixer bedienen.
Es sei darauf hingewiesen, dass durch die Kombination von udev, consolekit und policykit zusätzliche Berechtigungen vergeben werden können, die es Benutzern, die physisch (und nicht über das Netzwerk) mit dem Terminal verbunden sind, ermöglicht, auf bestimmte Geräte zuzugreifen.